Am Sonntag, dem 12. November 2023, fand um 17.00 Uhr in der Brunsbütteler Pauluskirche ein Konzert der Dithmarscher Musikschule statt.
Pastor Arnd Lempelius begrüßte die Gäste recht herzlich und beglückwünschte die jungen Künstler zu ihrem Fleiß und ihrem Durchhaltevermögen, Musik sei doch schließlich die schönste Nebensache der Welt. Danach gab er das Wort weiter an Musikschulleiter und Moderator Richard Ferret. Den Worten des Pastors könne er nur beipflichten, so Richard Ferret, denn viel Fleiß sei nötig, aber auch die Unterstützung durch die Eltern, bei denen er sich ausdrücklich bedankte.
Gleich zu Beginn ließ sich durch die sechzehnjährige Emma Luck aus Heide Blockflötenmusik vernehmen. Wie heute immer das Smartphone dabei ist, war es gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein schicker Spazierstock, der eines Tages mit der damals gebräuchlichen Form der Blockflöte, dem Csakan, zur Stockflöte vereint wurde. Der bekannteste Virtuose auf diesem Instrument war Ernest Krähmer, dessen "Rondo Tyrolienne" Emma, zusammen mit ihrem Lehrer Martin Schmitt vorbereitet und begleitet von Olga Ballmann am schönen Bechsteinflügel der Pauluskirche, zu Gehör brachte.
Zur selben Zeit wie Krähmer war Niccolo Paganini wiederum der berühmteste Virtuose auf seinem Instrument, der Violine. Ein bekanntes Thema dieses Musikers inspirierte den ukrainischen Komponisten Isaak Berkowitsch im 20. Jahrhundert zu seinen "Variationen über ein Thema von Paganini" für Klavier solo, die Lilli Riasanows Schülerin Sophia Skobeev vortrug.
Mia Graz, Gitarre, spielte einen Walzer von Eugen Doga und das Lied "Armes Mädchen" von Sergey Rudnev. Die Schülerin von Jörg Marten ist Stipendiatin des Förderungsvereins der Dithmarscher Musikschule und seit kurzem Teilnehmerin der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) des Landesverbandes der Musikschulen in Schleswig-Holstein.
Nach Blas-, Tasten- und Zupfinstrumenten kamen die Streicher zu Wort: Violinistin Charlotte West spielte im Duo mit ihrer Lehrerin Zofia Zakrzewska eine Kirchensonate von Wolfgang Amadeus Mozart.
Bis ganz an die Jugend musiziert-Spitze schaffte es in diesem Jahr Pianist Flemming Thomsen, der von seinem Vater, Klavier-Fachbereichsleiter Kai Thomsen, unterrichtet wird. Er errang beim diesjährigen Bundeswettbewerb den ersten Preis in der Kategorie "Klavier solo". An diesem Abend interpretierte er zwei Sätze aus Bachs Französischer Suite Nr. 4 und das Scherzo aus Schuberts Sonate B-Dur.
Unter der Leitung von Lehrer Gabriel Sarai (Laute und Gitarre) hatte das Alte Musik-Ensemble seinen Auftritt. Bereits 2019 war Gabriel Sarai mit einem solchen Ensemble beim Bundeswettbewerb in Halle a. d. Saale mit einem 3. Preis sehr erfolgreich. Jetzt freuen sich Mia Graz (Quartgitarre), Balthazar Sarai (Laute), Emma Luck (Blockflöte) und Joshua Wakaliuk (Violoncello) bereits auf die Teilnahme bei Jugend musiziert 2025, wenn die Kategorie Alte Musik wieder auf dem Plan steht.
Nach all dieser instrumentalen Vielfalt fehlte nur noch das natürlichste aller Instrumente, die menschliche Stimme. Begleitet von Olga Ballmann am Flügel entführte Gesangslehrerin und Mezzosopranistin Soomi Hong ihr Publikum am Ende dieses Konzertes in die Welt der Operetten und Opern: das Vilja-Lied aus Lehars Lustiger Witwe und Habanera aus Bizets Carmen kannte jeder und belohnte die Künstlerin mit herzlichem Applaus.